Der verbotene Buchstabe

Die DGGS (Deutsche Gesellschaft für gesinnungsreine Sprache) hat in ihrem Abschluss-Communiqué des Kongresses „Sprache und Gesinnung“ bekannt gegeben, den 26. Buchstaben des Deutschen Alphabets aus dem Leben, aus der Werbung sowie aus allen Büchern der Vergangenheit und Gegenwart, kurz aus der gesamten deutschen Sprache zu eliminieren.

Was sagt wohl Graf Zahl dazu?

Bekanntlich gibt es ja keine roten Linien mehr, so Bundeskanzler Scholz, daher soll nun dem Buchstaben „Z“ der Garaus gemacht werden. Um hier mit gutem Beispiel voranzugehen, fängt Scholz gleich bei seinem eigenen Namen an, der dummerweise mit einem „Z“ endet. Er gab jetzt bekannt, dass er nunmehr der Einfachheit halber „Bundesolaf“ genannt werden möchte.

Dieser Schritt sei nur folgerichtig, sind sich Politiker, Gewerkschafts- und Medienvertreter sowie Kirchenverbände einig. Ist doch der 26. Buchstabe (Z) ein russisches Militär und Propagandazeichen.

Es wurden einige Fahrzeuge in Deutschland gesichtet, die mit diesem „Z“ auf ihrem Fahrzeug ihre Nähe zum russischen Diktator Putin signalisierten. Das geht natürlich gar nicht. Vor allem nicht in solch einem gesinnungsreinen Land wie Deutschland! Hierin sind sich alle einig. Es musste etwas geschehen und zwar rasch. Außerplanmäßig wurde daher  der „DGGS“ zusammengerufen, um sich dieses großen Problems schnellstmöglich anzunehmen.

Nun beginnt also die Arbeit, diesen gesinnungsunreinen Buchstaben „Z“  aus dem öffentlichen Leben zu verbannen und ihn aus Büchern, Namen und Publikationen zu tilgen.

Was hat man vor?

In einem ersten Schritt sollen für oft genutzte Z-Worte wie „Zeitung“ und „Zahl“, die auch etlichen zusammengesetzten Worten als Vor-Silbe dienen, synonyme Worte verwendet werden. Also anstatt „Zahl“ soll „Nummer“, „Faktor“ oder „Chiffre“ verwendet werden. Aus dem Wort „Coronazahlen“ wird nunmehr „Coronafaktoren“. Können Menschen ihre Rechnung nicht mehr begleichen, weil sie pleite sind, sind sie ab sofort „nummernunfähig“.

Auch für das Wort „Zahn“, sehr oft in der deutschen Sprache genutzt, auch gern in Sprichworten wie „Zahn der Zeit“, „zähneknirschend“ oder „Zahnfee“  soll es nun Entsprechungen geben:

Ab sofort kommt also nicht mehr die „Zahnfee“ sondern die „Kauwerkzeugfee“ zu den kleinen Kindern.  Bei älteren Gegenständen nagt jetzt das „Kauwerkzeug der Zeit“ und wir Deutschen müssen nun „kauwerkzäugeknirschend“ die hohen Energie- und Spritpreise zahlen. Nein, „zahlen“ geht ja auch nicht mehr, also wir Deutschen „chiffren“ die hohen Energiepreise. Achtung! Vor allem darf das böse „Z“ nicht mehr als Anfangsbuchstabe verwendet werden!

Was ist mit den Eigennamen?

Auch hier gibt es kein Erbarmen. Eigennamen dürfen selbstverständlich ebenfalls nicht mehr mit einem „Z“ beginnen. Die EKD (Evangelische Kirche Deutschlands) sowie die kathol. Bischofskonferen(z) beginnen bereits, die Bibel umzuschreiben und Namen wie „Zachäus“, „Zöllner“, „Zacharias“, „Zorn“ (Gottes) usw. aus den heiligen Schriften zu eliminieren. Dass damit aus bestimmten wichtigen Passagen der biblische Kontext komplett verfälscht wird, war den Zertretern Gottes auf Erden nicht so wichtig. Hauptsache die Sprache ist gesinnungsrein, hier waren sie sich alle einig.

Was wird aus der Zeitung?

Auch hier war man kreativ und hat sich einiges einfallen lassen. Denn das Wort „Zeit“ und die Vorsilbe „Zeit“ kommen sehr häufig in der deutschen Sprache vor. Hier wurde ganze Arbeit geleistet, um diesen unliebsamen Buchstaben nicht mehr verwenden zu müssen. Für das Wort „Zeit“ sollen die Synonyme „Epoche“, „Moment“, „Frist“ oder „Phase“ verwendet werden. Aus „Zeitung“ wird nun also „Momentung“. Wir lesen also zukünftig morgens die „Morgenmomentung“ oder Menschen sind aus dem „Moment gefallen“ wenn sie immer noch glauben, es gäbe nur zwei Geschlechter. Wir erleben gerade einen „Epochenabschnitt“ der seinesgleichen sucht.

Der/die/das  VorsitXzende*x_enx der queeren Community „WokeWoMen“ Pia Wichtigtu forderte sogar, dass man zusätzlich zum „Z“ zukünftig auch das „N“ aus der Sprache verbannen solle, denn drehe man den Buchstaben „N“ um 90 Grad nach links, entstehe wieder das vermaledeite „Z“ und das wäre einfach eine zu große Gefahr! Man sollte dies als Zeichen unserer absoluten und bedingungslosen Solidarität und unseres guten Willens tun, das wäre man unserem gesinnungsreinen Land einfach schuldig.

Bunte Republik Deutschland

Die Deutsche Gesellschaft für gesinnungsreine Sprache ist davon überzeugt, dass es möglich ist, den bislang 26. Buchstaben des Alphabets erfolgreich aus unserem Leben zu eliminieren und die deutsche Sprache damit noch bunter zu machen. Das ist ja sowieso das erklärte Ziel der Regierung: Bunt soll es sein und zwar in jeder Beziehung.

Wem das jetzt alles zu bunt wird, der kann sich fragen, ob es sich hier um einen Aprilscherz handelt oder um unfassbare Realität im buntesten Wokeland aller Zeiten.