Kürzlich gab es einen kleinen „Austausch“ auf Twitter mit jemandem, der meinte, es wäre unmenschlich, die Essensversorgung für die randalierenden Migranten auf Malta einzustellen. Man müsse Mitleid haben.
Er verglich es mit der Unterstützung der Amis nach dem 2. Weltkrieg, die uns Deutsche ja auch versorgten.
Ich frage mich: Benimmt man sich so, wenn man Gast irgendwo ist und auf Hilfe hofft? Haben sich die Deutschen damals auch dermaßen übel und ungehörig benommen, als man ihnen geholfen hat? Haben sie randaliert und aufbegehrt und Forderungen gestellt?
Ich denke an die Hartz4 Bezieher, die sanktioniert werden und denen das Existenzminimum gekürzt wird, sobald sie gegen Auflagen aus ihrer „Eingliederungsvereinbarung“ verstoßen. Wo ist hier der Aufschrei oder Protest oder das Mitleid der Gutmenschen?
Männer-Einwanderung – ist Mitleid hier angebracht?
Diese Menschen, die da kommen, sind kräftige, durchtrainierte junge Männer, die alles andere als hilfebedürftig sind. Sie sind wehrhaft und stark. Sie sind diejenigen, die sich durchschlagen konnten, die das Geld haben, Schlepper für die Überfahrt zu bezahlen und sie sind diejenigen, die sich mit Handy, Gucci-Täschchen und Goldkettchen auf den Weg ins gelobte Land machen. In ein Land, das ihnen ausnahmslos Einlass sowie eine Sofortrente auf Lebenszeit gewährt. Ihren Pass haben sie aber seltsamerweise alle „verloren“. Sollte man mit diesen Mitleid haben?
Die wirklich Armen und Schwachen, die kleinen Kinder, mit den dicken Hungerbäuchen und den eingefallenen Gesichtern mit den tiefliegenden Augen, die mit den dünnen Ärmchen und Beinchen, diese haben niemals die Möglichkeit, zu uns zu kommen. Diese bleiben ihrem Elend überlassen und sind vergessen von den Gutmenschen, die ihr Mitleid anscheinend nur auf die begrenzen, die es zu uns geschafft haben.
Wo sind sie, diese mitleidigen Gutmenschen, wenn es um das eigene Elend hier in unserem Land geht? Eigenes Elend und Not gab und gibt es genug in diesem Land. Warum stehen sie nicht auf und gehen in Scharen auf die Straße, um gegen das Unrecht hier aufzustehen? Gegen das Unrecht, dass man Menschen in diesem Lande einfach den Strom abdreht und sie im Stich lässt, wenn sie ihre Wohnung verlieren und auf der Straße landen. Egal, ob es selbst verschuldet war oder nicht. Das macht man nicht, den Menschen einfach den Strom abzudrehen. Wo ist das Mitleid dieser Menschen für die Obdachlosen? Wo ist hier der Aufschrei und das Mitleid all dieser Gutmenschen, die sich nun mit einer Vehemenz für junge, kräftige und wehrhafte Migranten einsetzen?
Man sitzt der Staats-Propaganda auf und hat also nur Mitleid für die, über die gerade in den Staats-Medien berichtet wird! Das andere Elend auf der Welt, das interessiert sie nicht. Für mich ist das die reinste Heuchelei. Und sie kommen sich selbst so gut dabei vor, diese Gutmenschen, wie sie sich in ihrem falschen Mitleid über die Anderen erheben. Sie beweihräuchern sich selbst in ihrer vermeintlichen „Gutheit“ und meinen, damit etwas gegen das Elend in der Welt getan zu haben. Aber in Wahrheit tun sie gar nichts, diese Maulhelden.
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Erich Kästner
